Professionelles Verhalten im Bewerbungsprozess

Veröffentlicht von Maja Gulic am 06.08.2025

Kategorien: Bewerbungstipps

Professionelles Verhalten während des gesamten Bewerbungsprozesses erhöht einerseits die Chancen für die aktuelle Bewerbung, hinterlässt aber auch generell einen guten Eindruck, so dass man positiv in Erinnerung bleibt.

Professionelles Verhalten gilt natürlich für beide Seiten, aber auch wenn man von einer Firma bzw. Recruitern unprofessionell behandelt wird, sollte man selbst immer professionell bleiben, und allenfalls seine Schlüsse für künftige Bewerbungen ziehen.
 
Wir haben euch einige Tipps und Beispiele aufgeführt, was es im Bewerbungsprozess zu beachten gilt, um einen guten Eindruck zu hinterlassen:

Anruf vor der Bewerbung

  • Vermeide einen Anruf, um lediglich zu fragen, ob eine Stelle noch offen ist. Ein solcher Anruf wirkt unvorbereitet und bringt keinen Mehrwert – die Information ist meist bereits in der Ausschreibung ersichtlich und Recruiter empfinden solche Anfragen oft als Zeitverschwendung.
  • Fragen zur Bewerbung, die man durch Internet-Recherche leicht selber herausfinden könnte, sollten vermieden werden. Bei technischen Schwierigkeiten können z. B. Google oder ChatGPT schnell weiterhelfen.
  • Nutze den Anruf gezielt: Falls du wirklich eine wichtige, spezifische Frage hast, die nicht online zu finden ist (z. B. Details zur Unternehmenskultur, Teamgrösse, Einstiegsmöglichkeiten), bereite diese Frage gut vor und formuliere sie klar und präzise.
  • Timing beachten: Anrufe während der typischen Arbeitszeiten (z.B. zwischen 10-12 Uhr und 14-16 Uhr) sind besser als früh morgens oder spät nachmittags, um nicht in Stresszeiten zu stören.
  • Kurz und höflich: Ein kurzer, höflicher Anruf mit direkter Vorstellung und der Frage, ob gerade Zeit für ein kurzes Gespräch ist, wirkt professionell und respektvoll.

Fehler bei der Bewerbungsübersendung

  • Eine E-Mail mit nur einem Anhang und ohne Text (oder sogar ohne Betreff) wirkt unprofessionell und hinterlässt einen schlechten Eindruck. Achte auch auf eine korrekte Anrede.
  • Vermeide  fehlerhafte oder unprofessionelle Benennungen von Dokumenten.
  • Zu viele einzelne Dokumente (z. B. Zeugnisse oder Zertifikate) zu senden ist unübersichtlich. Besser ist es, relevante Dokumente sinnvoll zusammenzufassen.

 
Erreichbarkeit

  • Achte darauf, nach einer Bewerbung erreichbar zu sein. Checke hierfür deine E-mails mindestens einmal am Tag. Falls du aufgrund von Prüfungen oder Ferien schlecht erreichbar bist, schreibe bei deiner Bewerbung dazu, wann und auf welchem Kanal du am besten zu erreichen bist.

Absprachen einhalten

  • Wenn du eine Rückmeldung oder Handlung bis zu einem bestimmten Termin zugesagt hast, ist es wichtig, diese Frist auch einzuhalten.

Ghosting

  • Respekt und faire Kommunikation sollte von beiden Seiten gelebt werden. Denke immer daran, dass du keine Brücken verbrennen willst und du nicht negativ in Erinnerung bleiben möchtest (die verantwortliche Person könnte auch die Firma wechseln, damit kann man sich unter Umständen auch hier den Weg verbauen).

Umgang mit Absagen

  • Gelassenheit bewahren: Absagen sind normal und keine persönliche Niederlage.
  • Feedback anfragen: Wenn möglich, bitte höflich um Rückmeldung, um aus einer Absage zu lernen.

Online-Profile und Social Media

  • Achte darauf, dass deine öffentlichen Profile einen professionellen Eindruck machen.
    Passe deine Privatsphäre so an, dass keine unprofessionellen Inhalte sichtbar sind.

Kommunikation und Ausdruck

  • Klarheit und Höflichkeit: Vermeide umgangssprachliche Ausdrücke und Rechtschreibfehler.
    Proaktive Kommunikation: Wenn du dich gegen eine Stelle entscheidest oder das Angebot nicht annehmen möchtest, informiere den Arbeitgeber zeitnah und freundlich.

Selbstmanagement

  • Behalte den Überblick über Bewerbungen, Termine und Kontakte (z.B. mit Excel-Tabellen oder Apps). Damit vergisst du auch keine Vereinbarungen und kannst einen spontanen Anruf leichter zuordnen.

 
Um im Bewerbungsgespräch professionell aufzutreten, gibt es einige Punkte zu beachten bzw. zu vermeiden:

  • Achte auf zum Unternehmen passende und gepflegte Kleidung und Auftreten (Business oder Casual).
  • Erscheine pünktlich.
  • Keinen Kaugummi kauen oder essen, lass deinen Coffee-to-go Becher daheim.
  • Nimm Kopfhörer oder AirPods ab (gilt auch für Sonnenbrille oder Mütze).
  • Lass dein Smartphone während des Gesprächs  in der Tasche.

 
Wir haben hier ein paar Beispiel aufgeführt, was wir bereits erlebt haben und was einen negativen Eindruck hinterlassen hat:

  • Fehlendes Erinnerungsvermögen zu früheren Tätigkeiten: Wenn bei der Frage nach Tätigkeiten einer Stelle, die 5 Jahre zurück liegt als Antwort kommt "Weiss ich nicht mehr", wirft das Fragen auf: Hast du kein Interesse an der Stelle oder bist du einfach schlecht vorbereitet? Wenn man eine Stelle im Lebenslauf angibt, sollte man zumindest die grundlegenden Aufgaben und Erfolge in Erinnerung haben.
  • Arrogantes Auftreten im Interview: Ein überhebliches und arrogantes Verhalten während des Gesprächs hinterlässt nie einen guten Eindruck. Arroganz wird oft fälschlicherweise mit Selbstbewusstsein verwechselt, wirkt aber eher abschreckend und deutet auf Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit im Team hin.
  • Schlecht über vorherige Arbeitgeber sprechen: Manche Bewerber:innen nutzen das Interview als Plattform, um ausführlich über frühere Arbeitgeber zu schimpfen. Diese persönlichen „Rants“ wirken unprofessionell. Ein Bewerbungsgespräch ist nicht der richtige Ort, um Frustrationen zu teilen. Wer vergangene Erfahrungen nicht sachlich und neutral darstellen kann, hinterlässt den Eindruck, dass er im Arbeitsumfeld eher Konflikte oder Drama erzeugt, anstatt Probleme konstruktiv zu lösen.
  • Ablehnung von Absagen: Es kam vor, dass Bewerber:innen nach einer Absage erneut anriefen, um zu argumentieren, dass sie perfekt für die Position geeignet seien. Auf Nachfragen, warum bestimmte Fähigkeiten oder Erfahrungen nicht im Lebenslauf aufgeführt wurden, kamen ausweichende Antworten oder keine konkreten Details. Teilweise zeigte sich sogar, dass die Person gar nicht über die behaupteten Qualifikationen verfügte. Solches Verhalten wirkt nicht nur unehrlich, sondern lässt auf eine mangelnde Selbstreflexion schliessen.
  • Unfreundliches Verhalten nach einer Absage: Es kommt vor, dass Bewerber:innen telefonisch oder per E-Mail unfreundlich oder sogar aggressiv auf eine Absage reagieren. Ein solches Verhalten lässt darauf schliessen, dass die Person im beruflichen Umfeld möglicherweise ähnlich reagiert. Professionalität und Respekt sollten auch bei Enttäuschungen gewahrt bleiben.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich professionell und respektvoll zu verhalten – nicht nur in den Unterlagen, sondern auch während des gesamten Bewerbungsprozesses. Solche Verhaltensweisen können den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Bewerbung und einer Absage ausmachen.

Und hier noch ein Beispiel wie man sich durch unprofessionelles Verhalten auf Social Media eine einmalige Karriere-Chance verbauen kann:

 

Helpsheet

 

 

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