Ein Lebenslauf mit vielen Wechseln wird gemeinhin noch immer oft negativ gewertet. Das muss nicht mehr so sein. In meinem Fall habe ich persönlich und beruflich bisher nur Positives erlebt.
Mein beruflicher Werdegang begann vor 17 Jahren. In dieser Zeit hatte ich 13 verschiedene Stellen bei 10 verschiedenen Arbeitgebern inne. Aufgrund der reinen Theorie würde man mich damit als „Jobhopper“ bezeichnen und mich wohl als illoyale und damit schlechte Kandidatin einstufen.
Sabine Goldschmid
Managing Director bei der Poolside AG
Als Jobhopper:in gilt, wer im Durchschnitt jedes Jahr den Job wechselt. Gemäss der gängigen Faustregel sind Mitarbeitende nach ca. 3 Jahren erst „amortisiert“. Gemäss dieser Regel gilt das erste Dienstjahr als Einarbeitungsphase. Im zweiten Jahr beherrscht man seinen Job gut und fügt sich soweit ins Team ein, dass man eigene Punkte anbringt. Im dritten Jahr dann „performt“ man erfolgreich, und bringt sein Wissen und seine Erfahrung optimal ein.
Zu den vergleichsweise vielen Stellen kommen in meinem Lebenslauf erschwerend einige Lücken hinzu. Zusammengezählt erreiche ich in meinen 17 Jahren über 1.5 Jahre an Lücken. Dass ich diese Zeiten nicht auf dem Liegestuhl, sondern auf Sprachreisen, Weiterbildungskursen und weiteren, für potentielle Arbeitgeber:innen sinnvolle, Tätigkeiten genutzt habe, ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Nun liegt es an mir, bei Bewerbungen das Positive herauszuarbeiten und mich in ein gutes Licht zu rücken.
Mein Werdegang begann mit der Matura, welche ich im neusprachlichen Profil (mit Spanisch im Hauptfach) abschloss. Gleich danach absolvierte ich ein zeitlich befristetes Praktikum an der Réception eines Hotels. Da ich auf der Warteliste stand und mit meinem Start an der Hotelfachschule noch warten musste, folgte eine weitere Arbeitsstelle und dann noch eine, mit 20 Jahren schon mein dritter Arbeitgeber.
Darauf folgt meine erste Lücke – eine Sprachreise, die mich quer durch Südamerika führte.
Nach meiner Rückkehr startete ich an der Hotelfachschule in Luzern. Zu der Ausbildung gehören vier obligatorische Praktika, also vier weitere Stellen, vier weitere Arbeitgeber. Da diese Stellen aber als Überthema alle zu meiner Ausbildung gehören, lassen sie sich im Lebenslauf gut als eins darstellen.
Viele Stellen können im Lebenslauf unübersichtlich wirken. Dazu empfehlen wir sogenannte Cluster: Sammle Stellen, die thematisch zusammengehören (wie zum Beispiel Praktika im Rahmen einer Ausbildung, oder verschiedene Arbeitsstellen beim selben Arbeitgeber) und führe sie im Lebenslauf als einen einzigen Punkt auf.
Seit Abschluss der Hotelfachschule sind nun sieben Jahre vergangen. Bei der Poolside AG, bei der ich seit 2016 arbeite, hatte ich in dieser Zeit drei verschiedene Stellen. Ich bin mit der Erfahrung im Unternehmen gewachsen und konnte mein Tätigkeitsfeld erweitern. Dies vor allem, weil ich schon viele Stellen inne hatte. Denn dadurch bringe ich einen breiten Erfahrungsschatz mit. Ich habe in meinen „erst“ 17Berufsjahren viele verschiedene Betriebe kennengelernt und damit verschiedene Prozessabläufe, unterschiedliche Organisationsstrukturen, Führungsstile, Arbeitsprogramme und und und. Zudem verfüge ich über ein breites Netzwerk, denn jede neue Arbeitsstelle bringt auch neue Kolleg:innen.
Von all dem können zukünftige Arbeitgeber:innen profitieren. Wichtig ist und bleibt aber für Personen wie mich, die viele Wechsel im Lebenslauf haben, gut darstellen, gut begründen und Positives hervorheben.
Hier findest du ein Beispiel, wie so ein geclusterter Lebenslauf aussehen könnte:
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